Questenberg - ein 
traditionsreicher Ort

31.07.2021 - Eine helle Gipskarstlandschaft, umgeben von grünen Wiesen und Feldern, eine Ruine und ein wichtiges Symbol für den Ort, das auf einem Berg steht.

An diesem Tag waren wir in der Gipskarstlandschaft Questenberg unterwegs. Gestartet sind wir südlich von Agnesdorf, an einem Parkplatz, wo sich uns bereits eine wunderbare Aussicht bot:



Anschließend ging es für uns Richtung Westen - zum Bauerngraben, der auch Periodischer See genannt wird, da er nicht immer Wasser führt. Das liegt daran, dass Löcher, sogenannte "Ponore" oder Schlucklöcher, das Wasser unterirdisch ableiten. Je nachdem, wie viel dort hindurchkommt, füllt sich das Seebecken oder läuft leer. Dieses Phänomen ist eine Besonderheit der Karstregion.Als wird dort waren, war das Becken leer, sodass man die helle Steilwand sehen konnte.



Durch das wechselhafte Wetter konnte ich das Spiel von Licht und Schatten halbwegs einfangen, in natura war es noch viel schöner. :) Sicherlich könnte ich meine Fotos alle bearbeiten, damit sie der Original-Ansicht näher kommen, aber das möchte ich nicht machen und dazu stehe ich auch. Für mich sind Fotos gerade deswegen Fotos, weil sie nie exakt das abbilden können, was das menschliche Auge betrachtet.


Weiter ging es Richtung Osten (Questenberg), sodass wir höher gelangten und einen wunderbaren Blick auf den Kyffhäuser erhaschen konnten.


Weiter ging es zu einem Berg namens Queste.


Hier seht ihr das Symbol von Questenberg - einen hohen Pfahl, an den traditionell ein Kranz aus Birken- und Buchengrün gebunden wird. Er ist ein Überbleibsel eines keltischen Brauches, um die Sommersonnenwende zu feiern. Dieses kelto-germanische Fest wird auch heute noch dort begangen, indem am Pfingsmontag in der Morgendämmerung der alte Kranz abgenommen und zur Nachmittagszeit mit frischem Grün wieder heraufgezogen wird.


Erfahren haben wir das in einer Gaststätte im Ort, dem "Gasthaus zur Queste", wo wir nachgefragt haben. Es wird in der Region sehr viel Wert auf diese Tradition gelegt und wer gerne mehr darüber erfahren oder keltische Speisen genießen möchte, dem empfehlen wir, dort zur Rast einzukehren. Hier verlinke ich die Webseite: Willkommen (zurqueste.de)


Erwischt - Ja, Franz, ich hab mal wieder Fotos von dir und der Landschaft gemacht. ;)




Beim Abstieg in den Ort bemerkten wir einige seltsame Steinformationen - sie werden Gletschertöpfe genannt. Hier könnt ihr nachlesen, wie sie entstanden sind: Harz - Bilder - Die Gletschertöpfe in Questenberg (harzlife.de)



Na hallo, wen haben wir denn hier? Zuerst dachten wir, es wären Statuen, weil die Enten regungslos waren. Doch dann bewegte sich eine und ich schnappte mir direkt die Kamera. :)


Auf diesen Bilder seht ihr das Innere der Kirche St. Marien in Questenberg. Eine Dame aus dem Ort erzählte uns, dass die Bleiglasfenster Exponate eines Glaskunst-Wettberwerbes waren und anschließend in der Kirche eingebaut worden sind. Hier könnt ihr mehr zu der Kirche erfahren: Questenberg – Pfarrbereich Rossla (pfarrbereich-rossla.de)


Weiterhin erzählte uns die Dame, dass der Kronleuchter eine Dauer-Leihgabe von der Kirchengemeinde St. Bartholomäus aus Halle (Saale) ist, da diese ihn nicht mehr benötigte.

Die Welt ist wirklich klein. ;)


Als wir einen Wegweiser zur Questenburg entdeckten, folgten wir diesem. Im Grunde ist es eine weitere Ruine. Das ist der Bergfried und - rechts daneben - ein Blick hinein:




Weiter geht es Richtung Osten (Hainrode). Eigentlich wollten wir dort nicht hin, aber wir sind an einer Stempelstelle vorbeigelaufen, da wir absolute Kartenlesernieten sind, und so gelangten wir später in den kleinen Ort.



An diesem Punkt waren wir der Stempelstelle sehr sehr nah, leider waren wir zu blöd, in die Hütte zu schauen. XD Außerdem hat uns der Wegweiser mehr interessiert. Zum Schwarzwald sind es nur 469 km, wer hat Lust?



Muh.



Mitten auf dem Weg entdeckten wir eine Blindschleiche, die sich von uns nicht stören ließ.



Angekommen in Hainrode, sahen wir ein kleines Café, wo wir Rast machen wollten. Leider hat es nur sonntags offen. Allerdings halfen wir dort zwei Damen, die Kuchen in einem alten Ofen gebacken haben, die Bleche herauszuholen - Sie waren sehr nett und gaben uns als Dankeschön etwas davon ab. :)

Also ganz klarer Tipp: Wer an einem Sonntag in Hainrode landet, kann gerne zwischen 14 und 18 Uhr dort vorbeischauen - Der Kuchen schmeckt sehr gut.



Als wir uns auf den Rückweg Richtung Westen machten, sahen wir noch eine Blindschleiche. Diese allerdings musste ich retten, weil uns ein Traktor entgegenkam und sie womöglich erwischt hätte. Also griff ich das sich um meine Hand wickelnde Reptil und warf es liebevoll aus sehr geringer Höhe auf den grasbedeckten Rand des Weges. Zur Erklärung: Ich hatte mich ein bisschen erschrocken, weil sie sich fester als vermutet um meine Hand gewickelt hatte. Vermutlich nimmt sie mir die Aktion immer noch übel, aber hey, sie lebt. Es geht ihr gut.


Überall in der Region werdet ihr das bereits erwähnte Symbol entdecken, es ähnelt dem keltischen Ringkreuz.


Und zu guter Letzt: Ein Käfer. Er war relativ groß (ca. 5 cm lang) und ich musste ihn unbedingt fotofofieren, zu Hause konnte ich ihn dann als Sägebock aus der Familie der Bockkäfer bestimmen.



Hier seht ihr unsere Routenzusammenfassung: