Der Winter ist zurück

05.03.2022 - Eine Wanderung im Westharz - genauer: in St. Andreasberg.

Während es in Halle die letzten Tage schon an Frühling erinnerndes Wetter gegeben hat, fanden wir im Westharzer Ort St. Andreasberg eine andere Situation vor: Kalte, frische Luft, Schneedecken glitzerten in der Sonne, kein Wind wehte. Ein leichtes Urlaubsgefühl kam auf.


Die Straßen waren weitestgehend leer, verwinkelt und schräg durchzogen sie die kleine, noch schlafende, Stadt.


Nach einer groben Orientierung, was die Himmelrichtungen betraf, machten wir uns auf den Weg Richtung Norden. Der Schnee ließ uns wünschen, wir hätten Spikes für die Wanderschuhe dabei.



Bald schon war unser erstes Ziel erreicht, der Dreibodestein.


Unterwegs entdeckten wir am Rande des Weges einen kleinen Schneemann, der zu jubeln schien. (Als wir das nächste Mal vorbeikamen, fehlte ihm allerdings aus unbekannten Gründen die Nase.)



Hier seht ihr das Rehberger Grabenhaus, eine Gaststätte, in der ihr mehr über den Bergbau des Ortes erfahren könnt. Für diesen war die Zufuhr von Wasser durch den sogenannten Rehberger Graben von großer Bedeutung.Gegenüber des Hauses steht eine Tafel, an der ihr etwas über die Geweihentwicklung eines Hirsches im Laufe seiner Lebensjahre lernen könnt, mehr verraten wir an dieser Stelle nicht. ;) Schaut selbst vorbei.


Weiter ging es zum Rinderstall, einer anderen kleinen Gaststätte. Gegen unser Erwarten gab es hier keine Kuhweid - wir wanderten weiter.


Der Silbersee machte seinem Namen alle Ehre mit seiner dicken Eisschicht. Kinder hatten sie freudig mit Schneebällen beworfen. Franz wagte sich am Rand drauf, musste aber wieder ans Ufer kommen, weil das Eis so stabil dann doch nicht war.


Was für ein Ausblick! Zwischendurch kam die Sonne zum Vorschein, wodurch die Landschaft des Nationalparks Harz gut zur Geltung kam.

Hier findet ihr alle Verhaltensregeln, die für den Nationalpark gelten: Verhaltenregeln im Nationalpark Harz | Natur erleben | Nationalpark Harz (nationalpark-harz.de)


Die Hahnenkleeklippen visierten wir als Nächstes an, doch die Route dorthin sollte nicht ganz einfach werden. An einer Kreuzung trafen wir auf ein Pärchen, das auch zu den Klippen wollte. Zusammen standen wir an der Richtung und rätselten, welcher von zwei favorisierten Wegen zum Ziel führen würde. Da wir uns nicht einig wurden, nahm das Paar den einen und wir den anderen Pfad. Mit den Worten "Wir sehen uns nachher." verabschiedeten wir uns von den beiden.


Nach einem merkwürdigen Knick, den der Weg machte, konnten wir bald das Häuschen mit dem Stempelkasten entdecken. Einige Meter weiter führte ein Trampelpfad zu den eigentlichen Klippen, wo wir unsere temporären "Wandergefährten" von der Kreuzung trafen. Sie hatten den Stempel noch nicht, dafür konnten sie schon die phänomenale Aussicht auf das Odertal genießen, dir wir nun auch bestaunten.


Nun galt es, zügig den Rückweg anzutreten, denn wir waren noch ein gutes Stück von St. Andreasberg entfernt und wollten, trotz eingepackter Kopflampe, im Hellen ankommen.


Nach den Klippen ging es bergab, doch mit einem extremen Aufstieg zum Ort hatten wir nicht mehr gerechnet, ein böser Fehler, wie sich herausstellte. Die letzte Etappe führte, natürlich, gefühlt senkrecht nach oben. Als wir auf diesen Weg von oben zurückblickten, stand da ein Schild "Schwieriger Weg" - Aha, was Sie nicht sagen. XD

Aber hey, es war noch einigermaßen hell und St. Andreasberg konnte jetzt nicht mehr weit sein. Eine kleine Blattlaus aus Holz war am Wegesrand zu entdecken, fast als wollte sie uns Mut machen in dieser schneebedeckten Gegend.


Einige Schritte weiter konnten wir auf die Stadt blicken, bei einem wunderschönen orangenen Sonnenuntergang. Unsere Beine wollten durch den vielen Schnee nicht mehr, aber da half nun kein Jammern, immerhin kamen nun keine komplett vereisten Schneewege mehr.


Wir waren froh, als wir an unserem schiefen Parkplatz ankamen - schief im Sinne von "Eine gute Handbremse beim Auto ist von Vorteil.". Den Winkel des Gefälles fand ich schon ein wenig bedenklich, aber Franz machte er nichts aus.

So wärmten wir uns im Auto auf, und fuhren zurück nach Halle. Für Franz, den Fahrer, gab es unterwegs noch einen Kaffee.


Hier ist das Video zu der Wanderung: